Haltung

Allgemein
Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat, muss dieses seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen. Es darf die Möglichkeit des Tieres zu artgerechter Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden (§ 2 des Tierschutzgesetzes).
Deshalb müssen vor dem Kauf eines Tieres Kenntnisse über die Biologie der betreffenden Art und die sich daraus ergebenden Haltungsanforderungen erworben sowie ein Terrarium für eine artgerechte Haltung vorbereitet werden.
Wenn Sie sich Leopardgeckos zulegen wollen, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, ob Sie züchten möchten oder nicht. Einem Anfänger ist die Zucht nicht unbedingt zu empfehlen, auch, wenn diese recht einfach ist.
Zum Einen entstehen dabei Kosten zur Anschaffung eines Inkubators und der Aufzuchtterrarien für die Jungtiere, da diese nicht in dem selben Terrarium, wie die adulten Geckos verbleiben können. Die nächste Schwierigkeit besteht darin die Nachzuchten verkauft zu bekommen. Es kommt nicht selten vor, dass die Nachzuchten dann im Zoohandel landen oder als Futter für größere Reptilien enden.

Anschaffung
Generell sollte die Anschaffung eines Leopardgeckos oder einer Gruppe gut überlegt sein. Man sollte sich selbst einige wichtige Fragen stellen und ehrlich beantworten:
1. Bin ich bereit und in der Lage die Anschaffungskosten und auch die laufenden monatlichen Kosten zu tragen (Terrarium, Einrichtung, Strom, Futter,  eventuelle Tierarztkosten etc.)?
2. Sind dämmerungs- oder nachtaktive Tiere für mich geeignet?
3. Bin ich mir bewusst, das man Reptilien beobachtet und nicht steichelt, wie andere Haustiere?
4. Wo bekomme ich in meiner Nähe das Lebendfutter her und ist dieses dort immer verfügbar?
5. Kann ich lebende Insekten verfüttern?
6. Stören mich die auftretende Geräusche der Insekten, wenn ich diese einige Tage bei mir habe?
7. Habe ich einen geeigneten Platz mit entsprechender Größe für das Terrarium?
8. Habe ich genügend Zeit für die Pflege und Versorgung der Tiere?
9. Kann ich den Leopardgeckos optimale natürliche Lebensbedingungen im Terrarium schaffen?
10. Darf ich Haustiere halten?

Abholung / Versand / Eingewöhnung

Egal, ob die neuen Bewohner abgeholt oder per Tierversand zu euch kommen die Tiere brauchen eine gewisse Zeit, um sich an die neuen Lebensumstände zu gewöhnen. Setzt die Tiere in die vorbereiteten Quarantäneboxen / Terrarium und lasst ihnen Zeit alles zu erkunden und erstmal zur Ruhe zu kommen. Es ist alles neu für die Tiere, die Umgebung, die Geräusche und Gerüche. Bitte kein Futter anbieten und nicht ständig nach den Tieren schauen, wo sie gerade liegen oder die Höhlen hochheben etc.
Die Phase der Eingewöhnung dauert ca. 7 - 10 Tage unter Umständen auch mal länger. Die Zeit hängt von dem Tier selbst ab, jeder Leopardgecko ist individuell, wie wir Menschen, und wie viel Stress ihr dem Tier aussetzt. Das Tier wird von ganz alleine aus den Höhlen / Verstecken kommen und alles erkunden, vorerst wahrscheinlich nur abends / nachts, aber später auch mal ab und zu tagsüber.
Das erste Futter in Form von Heimchen, Grillen, Schaben, Heuschrecken, Zophobas oder Mehlwürmer würde ich persönlich nach 5 - 7 Tagen anbieten. Dabei vorerst erstmal lieber weniger Insekten als zu viele. Dabei könnt ihr die Tiere gerne beobachten, sofern sie sich schon zeigen und raustrauen. Sollten am nächsten Morgen noch Futterinsekten übrig sein, dann diese bitte entfernen. Sollten die Tiere noch nicht gefressen haben, dann ebenfalls alle Insekten wieder raus, nochmal ein paar Tage in Geduld üben und es erneut versuchen. Wenn der Hunger groß genug ist, dann kommen die Tiere von ganz alleine ihr Futter jagen.

Einzelhaltung oder gruppenweise?
Leopardgeckos lassen sich alleine oder in Gruppen pflegen. Vor der Anschaffung sollte man sich genau überlegen und darüber im Klaren sein, wie viele Tiere gepflegt werden sollen, um das Terrarium entsprechen zu planen. In jeder Gruppe darf nur ein Männchen gehalten werden, da es sonst zu Revierkämpfen kommt, welche zu schweren Verletzungen oder sogar zum Tod führen können. Außerdem sollten diese Tiere nicht unbedingt paarweise, also ein Männchen und ein Weibchen, gehalten werden, da das Männchen das Weibchen bei den Paarungsversuchen doch stark bedrängt und ein Weibchen oft damit überfordert ist. Bei einer Gruppenhaltung sollte auf eine möglichst gleiche Größe der Leopardgeckos geachtet werden, da die kleineren sonst von größeren Artgenossen als Beute angesehen werden und schwer verletzt oder sogar getötet werden könnten.


Das Terrarium
Grundsätzlich stellt sich hier die Frage, ob Holz oder Glas. Holz hat die Vorteile, dass man sich die Maße so zusammenstellen kann, wie diese an den gewünschten Standort passen. Außerdem isoliert Holz besser als Glas, sodass die Wärme im Terrarium bleibt und nicht nach außen diffundiert. Ein weiterer Vorteil ist, dass man Löcher hineinbohren kann und auch die Fassungen für die Lampen an den gewünschten Positionen ohne größere Probleme befestigen kann. Bei Glas ist man hier sehr eingeschränkt und kann nur mit den Lüftungsschlitzen aus Metall arbeiten, um die Fassung zu befestigen. Als Wärmequelle kann man z. Bsp. eine Heizmatte zu 1/3 unter der Glasterrarium legen. Bei einem Holzterrarium kann man einfach ein Loch hineinbohren, das Heizkabel durchführen, in Schlingen / Schlaufen verlegen und mit einer Aluminiumplatte abdecken, sodass eine gleichmäßige Wärmeverteilung gewährleistet ist sowie die Tiere nicht an das Kabel kommen.
Hierbei ist die Terrarienhöhe nicht so entscheidend wie die Breite und Länge, da es sich um Bodenbewohner handelt. Für Jungtiere sind kleinere Aufzuchtbecken besser geeignet, da sie so leichter Beute und Wasser finden sowie auch besser zu beobachten sind. Um den Tag-Nacht-Rhythmus zu simulieren genügt eine einfache Energiesparbirne als Lichtquelle. Es muss unbedingt eine Wärmequelle in Form von einem Heizkabel, -matte, -stein oder Sonstiges vorhanden sein, da die Leopardgeckos ihre Körperwärme durch die Körperunterseite aufnehmen. Außerdem ist dies essentiell für eine gute Verdauung der Tiere. Es sollte sowohl kalte (24-26°C) als auch warme Bereiche (30-32°C) im Terrarium geben. Nachts wird das Terrarium komplett ausgeschaltet, sodass es sich auf Zimmertemperatur abkühlen kann. Als Luftfeuchtigkeit reicht die Umgebungsfeuchte vollkommen aus bzw. wird diese nur durch die Wasserschale und die Wetbox reguliert. Also auf keinen Fall die Tiere ansprühen, da sie sonst Schuppenfäule entwickeln können.
Jedoch sollte eine feuchte Höhle, eine sogenannte Wetbox, nicht fehlen. Das ist einfach eine Schale mit feuchten Kokosfasern (nicht nass) und darüber eine Höhle, ein Stück Kork oder ähnliches. Leere ausgewaschene Dosen mit Deckel in die man ein Loch schneidet tun es auch. Jungtiere hält man am besten auf Küchenpapier, da diese dazu neigen mehrfach nach dem Beutetier zu schnappen und sich dabei oft in losem Substrat verbeißen und dieses dann runterschlucken, was zu einer Verstopfung und schließlich zum Tod führen kann. Außerdem ist das Küchenpapier hygienischer und einfach auszutauschen. Grundsätzlich sollte in jedem Terrarium ein Wassernapf, eine Wetbox, eine Calciumschale und diverse Versteckmöglichkeiten vorhanden sein, auch raue Gegenstände, wie Steine, Kork etc., welche gerne für das Abstreifen der Häutungen benutzt werden. Dabei kann sich jeder sein Terrarium nach seinen eigenen Vorlieben einrichten.


Pflege
Leopardgeckos sind relativ unkomplizierte Tiere und leicht zu pflegen. Jedoch dürfen diese auch nicht vernachlässigt werden. Es sollte dauerhaft frisches Wasser zur Verfügung stehen genauso wie eine Schale gefüllt mit Calcium. Die Wetbox sollte je nach Standort im Terrarium 1 - 2x pro Woche nachgefeuchtet werden. Natürlich gehört auch das Reinigen der Kotecke zu den Pflichten eines Pflegers. Ein mal im Jahr sollte man
die gesamte Dekoration des Terrarium reinigen sowie das Substrat austauschen.

Futter

Leopardgeckos fressen so ziemlich alle Insekten unter anderem Heuschrecken, Heimchen, Grillen, Schaben, Mehlwürmer, Zophobas und Wachsmaden, aber auch junge Nestmäuse werden nicht verschmäht. Grundsätzlich eignet sich bei allen Leopardgeckos eine Fütterung von der Pinzette, so kann man genau überprüfen, wieviel jeder gefressen hat. Bitte weder Jungtiere noch Adulte täglich füttern, denn dafür ist der Organismus einfach nicht ausgelegt. Bei Jungtieren bis zu 3 Monaten reicht es alle 2-3 Tage zu füttern, bei einem Alter zwischen 3 - 6 Monaten 1 - 2x pro Woche und adulte Tiere, wenn sie nicht gerade Eier bilden, alle 7 - 10 Tage. Bei diesen Angaben handelt es sich nur um Richtwerte und keine festen Gesetze! Die Fütterung muss auf jedes Tier individuell abgestimmt werden. Die Futtertiere sollten 1x pro Woche mit einem Calcium + D3 Pulver bestäubt und verfüttert werden und alle 3- 4 Wochen zusätzlich mit Multivitaminen, da es sonst, vor allem bei Jungtieren, zu Mangelerscheinungen und Verformungen der Gelenke und Knochen kommen kann.

Quellen: http://www.terraristen.de; http://www.leopardgecko-domain.de; http://www.leopardgeckos-wildeck.de und http://www.reptilienkosmos.de

Häutung

Die Haut des Leopardgeckos wächst nicht mit und muss daher alle paar Wochen, je nach Schnelligkeit des Wachstums, abgelöst werden. Bei jungen Geckos ist dies häufiger der Fall als bei adulten Tieren. Die Häutung kündigt sich bereits einige Tage zuvor an, denn die oberste Hautschicht wird trüb und weißlich. Als erstes wird die Haut durch Reiben an rauhen Gegenständen von der Maulspitze gestreift. Nachdem der Kopf frei ist versucht er die Haut über die Vorderbeine zu ziehen bzw. aufzubeißen. Anschließend zieht er mit geübter Bewegung die Vorderbeine aus der Hülle, indem er mit dem Maul die Haut festhält und die Füße herauszieht. Danach packt er die Haut ein weiteres Mal und zieht sie mit etwas Ruck über die Hinterbeine ab. Am Ende folgt dann nur noch der Schwanz. Der Leopardgecko frisst im Normalfall alle Hautreste auf, um keine Hinweise auf seine Anwesenheit gegenüber Fressfeinden zu geben.

Winterruhe

Leopardgeckos in der freien Natur halten in der kälteren Jahreszeit meistens von November bis Ende Februar / Anfang März eine  Winterruhe, um die Zeit dieser Nahrungsknappheit zu überbrücken.
Dabei fressen sie einige Wochen vorher nichts mehr und ziehen sich dann in ihre Verstecke zurück, um diese Zeit im Ruhezustand zu verbringen. Sie verlassen die Verstecke selten und wenn überhaupt nur um kurz zu trinken.  Zur naturgetreuen und vor allem gesunden Terrarienhaltung gehört auch eine Winterruhe.
Man hört ca. 6 Wochen bevor die Winterruhe eingeleitet wird mit dem Füttern auf und wartet ab bis die Tiere keinen Kot mehr absetzen. Nach ca. 3 Wochen beginnt man die Beleuchtungs- und Heizdauer zu reduzieren. Danach senkt man die Beleuchtungsdauer  und Temperatur schrittweise auf Zimmertemperatur ab. Die optimale Temperatur für die Winterruhe liegt bei 12-15 Grad. Nicht jedem ist es möglich solche Temperaturen in der Wohnung herzustellen, daher kann man auch eine etwas "wärmere" Winterruhe bei 18-20 Grad ohne Probleme durchführen.

Störungen sollte man weitestgehend vermeiden und nur das Wasser regelmäßig wechseln. Ein paar Wochen vor Ende der Ruhepause erhöht man schrittweise die Beleuchtungs- und Heizdauer bis die Ausgangstemperatur wieder erreicht ist. Erst danach beginnt man wieder mit der Fütterung. Ungefähr 2 bis 3 Wochen später beginnt dann die Paarungszeit.

© by GeckosParadise.de.tl


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