Zucht

Wer eine Leopardgeckozucht aufbauen möchte sollte sich vorher intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen. Leopardgeckos sind nicht meldepflichtig, da sie nicht unter das Artenschutzgesetz fallen. Daher ist es auch nicht nötig ein Zuchtbuch zu führen. Um die Übersicht zu behalten sollte man dennoch die Daten seiner Schlüpflinge sorgfältig notieren.

Paarung

Geschlechtsreif sind Leopardgeckos mit einem Alter von ca. 1 Jahr. Die Paarungszeit beginnt etwa einen Monat nach Beendigung der Winterruhe von alleine. Ein paarungsbereites Männchen beginnt nach Sichtung des weiblichen Geschlechts sofort mit der Schwanzvibration und nähert sich dem Weibchen.  Das Männchen beleckt das Weibchen nun und arbeitet sich nach und nach zum Nacken vor. Dort wird dann der Paarungsbiss gesetzt, um das Weibchen festzuhalten während das Männchen mit seinem Bein den Schwanz des Weibchens anhebt. Danach bringt er seinen Hemipenis zur Kloake des Weibchens und vollzieht die Paarung. Nach wenigen Minuten ist der Paarungsakt beendet und die beiden trennen sich wieder. Nach der Paarung reinigen beide ihre Geschlechtsteile mit der Zunge.  Oft reicht eine einzige Paarung im Jahr aus, denn das Weibchen ist in der Lage den Samen des Männchens zu speichern, um somit für die ganze Paarungszeit selbstständig ihre Eier zu befruchten.


Trächtigkeit
Wenn man die Trächtigkeit eines Weibchens feststellen will, reicht meistens ein Blick auf die Bauchseite des Tieres aus. Hinter den Fettkörpern sind dann 2 Eier erkennbar, die leicht weißlich durch die Haut schimmern. Während der Trächtigkeit ist es besonders wichtig das Weibchen häufiger und ausgewogener zu füttern. Frische Nestmäuse sind eine besonders reichhaltige Nahrung. Ebenso sollte man auf eine gute Versorgung mit Calcium, Vitaminen und Mineralien achten.
 

Eiablage

Etwa 3 - 4 Wochen nach der Paarung kündigt sich die Eiablage durch eine Verhaltensänderung des Weibchens an. Es wird merklich nervöser und verweigert die Nahrungsaufnahme. Es unternimmt Probegrabungen im Terrarium auf der Suche nach dem passenden Eiablageplatz. In den meisten Fällen legt das Weibchen ihre Eier in der Wetbox ab, da sie sich eine feuchte Stelle zur Ablage sucht. Es kann auch schon mal passieren, dass sie die Eier in den Wassernapf legt. Hierbei kann es passieren, dass, wenn die Eier zu lange im Wasser liegen, die Embryonen absterben. Das Substrat der Wetox muss mäßig feucht und nicht nass sein. Das Weibchen gräbt darin ein geeignetes Loch und legt nacheinander 2 Eier ab. Nach der Ablage werden die Eier im Substrat gerollt, um die Schale zu härten und, um die Eier mit einer tarnenden Schutzschicht zu überziehen und somit vor Fressfeinden zu schützen. Am Ende werden die Eier noch mit Sand behäuft und das Weibchen bewacht das Gelege noch einige Stunden. Selbst, wenn die Eier entfernt wurden, um sie in den Inkubator zu überführen, gräbt das Weibchen weiterhin Sand an die Stelle, wo sie die Eier gelegt hat. In den meisten Fällen werden von dem Weibchen 2 Eier gelegt, aber auch nur 1 Ei ist möglich und nicht allzu selten. Ob die Eier befruchtet sind, erkennt man nach einigen Tagen an den sich bildenden Blutgefäßen, welche man durch Anstrahlung mit einer Taschenlampe gut erkennen kann. Nicht befruchtete Eier sind gelblich.

Inkubation
Unter Inkubation versteht man das künstliche Ausbrüten der Eier in einem Brutkasten. Einen Inkubator kann man im Handel kaufen oder selbst herstellen. Zum Inkubationsvorgang gehört neben dem Inkubator auch der passende Behälter sowie das Substrat. Als Brutbox eignen sich hervorragend Heimchendosen. Diese werden mit Brustsubstrat (Vermiculit) gefüllt, welches man feucht, aber nicht zu nass macht. Als Substrat eignet sich alles, was die Feuchtigkeit hält, keimfrei ist und nicht schimmelt. Die Feuchtigkeit des Substrates muss konstant beibehalten werden damit die Eihülle geschmeidig bleibt und mitwachsen kann. Ein Nachbefeuchten des Substrates ist kein Problem, nur ist dabei zu beachten, dass das Ei nicht direkt in Berührung mit Wasser kommen darf, da das Jungtier sonst ertrinkt. Die Temperatur spielt bei der Inkubation eine sehr wichtige Rolle. Die geschlechtliche Entwicklung der Embryos wird allein durch die Inkubationstemperatur bestimmt. Zwischen 26 und 27 °C schlüpfen zu 99,9% Weibchen. Bei 31 bis 32 °C schlüpfen fast nur Männchen. Ab 33 °C schlüpfen wiederum weibliche Tiere. Bei etwa 29 °C erhält man ein gemischtes Verhältnis. Eine Temperatur unter 25 und über 35C° führt zum Absterben der Eier.

 

Inkubationstemperatur   Geschlechtsausbildung 
Zeitigungsdauer
25 - 27 °C
überwiegend weiblich 70 - 90 Tage
    28 - 30,5 °C
weiblich/männlich 40 - 60 Tage
31 - 32 °C   überwiegend männlich 35 - 40 Tage
   32,5 - 33 °C überwiegend weiblich 30 - 35 Tage

Kurz vor dem Schlupf beginnen die Eier zu schwitzen und es treten hin und wieder kleine Flüssigkeitsperlen aus. Die Schale kann hierbei leicht einfallen. Als Schlupfhilfe besitzen die Jungtiere kleine Eizähne mit denen sie ein Loch in die Eihülle reißen. Durch dieses steckt er nun seinen Kopf und verharrt einige Zeit in dieser Position. In dieser Ruhephase stellt er auf Lungenatmung um und nimmt den Dottersack in die Leibeshöhle auf. Von diesem ernährt er sich dann noch einige Tage bevor er beginnt Insekten zu fangen. Der junge Gecko hat eine Größe von ungefähr 7 - 9cm und häutet sich das erste Mal nach ein paar Tagen.

Aufzucht der Jungtiere
Die Aufzucht der Jungtiere gestaltet sich einfacher als erwartet. Die Kleinen sind von Geburt an auf sich allein gestellt und fressen selbstständig. Im Vergleich zu älteren Tieren sind diese noch sehr schreckhaft. Bei Gefahr verteidigen sie sich standhaft und können schrille Geräusche von sich geben.  Die jungen Tiere müssen von Geburt an von ihren Eltern getrennt aufgezogen werden, da sie sonst leicht mit Futter verwechselt werden könnten und von den Adulten gefressen werden. Der Aufzuchtbehälter sollte nicht zu groß sein, da die Jungtiere es sonst schwerer haben Fressen zu erjagen. Der Behälter sollte leicht zu reinigen sein. Als Bodengrund bietet sich hierfür Küchenpapier an, welches einfach ausgetauscht wird. Als Versteckmöglichkeiten dienen Höhlen, Kork oder Kokosnussschalen. Ebenso sollte eine Schale mit Calcium und frisches Wasser vorhanden sein. Als Beleuchtung bietet sich hier eine Energiesparbirne an. Hält man mehrere Jungtiere in einer Box muss man diese immer wieder nach Größe sortieren, da es sonst zu Streitigkeiten kommen kann und die kleineren Geckos im Wachstum zurückbleiben.  Die Fütterung der Jungtiere ist sehr unproblematisch. Gerade in den ersten Monaten sollte man die Jungtiere ausgewogen ernähren und sie mit ausreichend Vitaminen und Mineralien versorgen. Als Futter bietet sich hier alles an, was kleiner als die Kopfbreite der Geckos ist, egal ob Heimchen, Grillen, Schaben, Wachsmottenlarven oder Heuschrecken. Mehlwürmer sind auf Grund ihres Fettgehaltes anfangs nicht so optimal und sollten nur hin und wieder gefüttert werden.


 

 

© by GeckosParadise.de.tl


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